Historisches

Hier erfahren Sie mehr zur Geschichte unseres Gasthofes.

  • 1800

     

    Gründung und schwieriger Anfang unter Johann Adam Völlinger

    Der Landwirt Johann Adam Völlinger (1752-1819) hatte zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth Klas (1770-1820) ein großes, neues Fachwerkhaus im „Eckstein“ errichtet. Schon bald betrieb er auch noch eine kleine Gemischtwarenhandlung. Seit über 50 Jahren bestand keine zweite Gaststätte mehr im Ort. Aus diesem Grund beantragte Völlinger im Jahre 1800 die Neuerrichtung einer Schenke.

    In einem Gespräch beim Amt in Großenlüder erreichte der Amtsverweser Ruttger, dass der Oberbimbacher Gastwirt und Bauer Joh. Adam Weißmüller einer zweiten Gaststätte zum 01.05.1800 zustimmte. Die Schanksteuer von 30 Gulden sollten sich beide Wirtschaften teilen. In einem Bericht an das domkapitularische Amt in Fulda befürwortete Ruttger die Einrichtung einer zweiten Schenke und setzte durch, dass die Schanksteuer auf je 20 Gulden erhöht wurde. Joh. Adam Völlinger ließ einen Anbau an sein Haus als Gaststätte einrichten und schaffte reichlich Fässer, Kessel, Bütten. Lippen Gerste und Hopfen zum Bierbrauen an.

    Am 01.05.1800 wurde die Gaststätte eröffnet. Geöffnet war das Wirtshaus im Sommer bis 22:00 Uhr. Ohne Meldung beim Amt durften keine Musikanten aufspielen und Tätlichkeiten waren sofort beim Dorfschultheißen anzuzeigen. Der Wirtefrieden sollte aber nicht lange andauern. Schon 14 Tage nach der Eröffnung der zweiten Gaststätte nahm Joh. Adam Weißmüller einen kaiserlichen Notar und klagte in Großenlüder gegen den neuen Wirt, der ihm die ganze Kundschaft weggenommen habe.

    Zunächst erzielte der Gastwirt Weißmüller Vorteile. Dem neuen Wirt sollte zum 01.05.1801 die Schankerlaubnis weggenommen werden. Es erfolgten nun Bittschriften, Klagen und gerichtliche Auseinandersetzungen die eine umfangreiche Akte beim Zentamt in Lüder befüllten. In diesem gerichtlichen Streit zwischen den beiden Gastwirten stellten sich der Amtsverweser Ruttger und vor allem 43 Bürger aus Oberbimbach auf die Seite des neuen Gastwirts, weil er ein vortreffliches Bier braute. Ihm war zunächst noch erlaubt worden, sein restliches Bier zu verkaufen, doch er hielt sich nicht an die rechtliche Anordnung und betrieb die Wirtschaft auch noch im Sommer 1802.

    Durch eine Verfügung vom 01.09.1802 ließ die domkapitularische Audienz in Fulda den Wirt Joh. Adam Völlinger gegen Entschädigung das Faß noch leer zapfen. Den Branntwein sollte er gegen einen günstigen Preis an den Wirt Weißmüller abgeben. In seiner wirtschaftlichen Not wandte sich Völlinger nun an das Reichsgericht in Wetzlar. Er erstattete eine „Attentats-Anzeige“ gegen das Fuldaer Domkapitel und klagte es an. Es sah in der Versagung des Schankrechts und der Androhung von hohen Geldstrafen sowie dem Versiegeln der Bierfässer ein Attentat auf seine Person. Diese Anrufung des kaiserlichen Reichskammergerichts bewirkte, dass die domkapitularischen Anordnungen gegen den Wirt Joh. Adam Völlinger am 06.09.1802 zurückgenommen wurden. Das Domkapitel scheute doch eine höchstrichterliche Entscheidung.

  • 1817

     

    Warenhandlung und Gaststätte Auth

    Die älteste Tochter des Gaststättenbegründers Maria Barbara Völlinger heiratete 1817 Johann Auth aus Harmerz und übernahm im selben Jahr mit ihrem Mann die Landwirtschaft mit Gaststättenbetrieb und Warenhandlung. Maria Barbara verstarb sehr früh und Johann Auth heiratete 1820 Maria Agnes Nüchter aus Oberbimbach. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor. 1833 ging Johann Auth nach dem Tod seiner zweiten Ehefrau eine dritte Ehe mit Anna Maria Ebert aus Malkes ein. Den Gaststättenbetrieb führte Johann Ambros Auth weiter, gab aber die Warenhandlung auf.

  • 1887

     

    Metzgerei und Gaststätte Waider

    Im Jahre 1887 übernahm Fridolin Waider aus Ketten/Thüringen den Besitz der Hausnummer 6. Er hatte Sophia Auth aus Oberbimbach geheiratet. Sie war die Nichte von Joh. Ambros Auth. Neben der Landwirtschaft mit über 20 Hektar, die von dessen Besitzer zusammen mit einem Knecht und einer Magd betrieben wurden, trat die Gaststätte immer mehr in den Vordergrund. Zur Familie Fridolin Waider gehörten mit den Kindern insgesamt neun Personen.

    1922 übernahm Karl Waider, der älteste Sohn von Fridolin Waider das elterliche Anwesen. Er hatte in Fulda Metzger gelernt und im August 1922 den Meisterbrief erworben. Im gleichen Jahr errichtete er im Nebengebäude ein Schlachthaus mit Kühlraum. Die Metzgerei wurde zum dritten Standbein der Familie. Im November 1922 heiratete Karl Waider Maria Theresia Buch aus Welkers. Karl Waider richtete erste Fremdenzimmer ein und baute 1937 einen neuen Saal für Veranstaltungen

  • 1998

     

    Gasthof und Pension Keller

    Brunhilde Waider, das vierte Kind von Karl und Therese Waider, führte die Familientradition fort. Sie übernahm 1956 zusammen mit ihrem Ehemann Rudolf Keller, einem Metzger aus Müs das Elternhaus. Damals kostete eine Übernachtung mit Frühstück 4,50 DM je Person.

    1963 wurde eine neue Metzgerei mit Wohnung und Ladentheke eingerichtet, die man 1982 jedoch endgültig aufgab. Rudolf Keller baute sein Hobby, die Reiterei, zu einer neuen Erwerbsquelle aus. An der Stelle der alten Scheune wurde eine neue Reithalle errichtet und Pferdeställe gebaut. Rudolf Keller selbst erteilte Reitunterricht und versorgte die Pferde. Die Landwirtschaft hatte man in der Zwischenzeit beendet und das Land wurde verpachtet.

    1986 ging der Besitz an Wolfgang Keller, den ältesten Sohn von Rudolf und Brunhilde Keller über. Er hatte sowohl Metzger als auch Koch gelernt und 1979 seinen Metzgermeister und 1986 den Küchenmeistertitel erworben.

    Die Gaststätte und der Saal wurden von Grund auf renoviert. 1998 wurde die Außenanlage komplett neu gestaltet und eine Terrasse angelegt.

    2003 nach der Aufgabe des Reitbetriebes durch den Senior wurde die Reithalle abgebaut und ein Biergarten mit Teich angelegt. Ein großzügiger Parkplatz gehören mittlerweile ebenso zur Ausstattung wie ein Grillplatz für die Biergartensaison. 2009 wurde damit begonnen aus den alten Pferdeställen eine Eventscheune zu gestalten.

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